Nachdem Pfarrer Gustav Leßmüller in den Ruhestand getreten war, übernahm im Jahre 1911 Franz Louis Heber (1870 - 1940), aus Roßwein kommend, das Amt des 19. evangelischen Pfarrers von Kesselsdorf. In Klingenthal geboren, hatte er die Thomasschule in Leipzig besucht und anschließend an der dortigen Universität ein Theologiestudieum absolviert.
An den Beginn seiner Kesselsdorfer Amtszeit fiel der Abbruch des jahrhundertealten Pfarrhauses und der Bau eines neuen.. Durch weitere Abrisse und Umbauten am Pfarrgrundstück entstanden eine Diakonatswohnung und ein Konfirmandensaal. Die Einweihung des neuen Pfarrhofensembles erfolgte 1913. Ein Jahr später veranlaßte Heber die erste Ausgabe des "Kesselsdorfer Kirchenblattes", in dem 20 Jahre lang über das kirchliche Leben in der Pfarrei und Freud und Leid in der Gemeinde berichtet wurde - heute eine willkommene Informationsquelle für Heimatforscher. Auch der Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde in dem Blatt in würdiger Form gedacht. Besondere Unterstützung erfuhr Pfarrer Heber hierbei von seinem Sohn Johannes (geb. 1903), der sich in der Zeit seines Theologiestudiums in verdienstvoller Weise mit der Aufarbeitung der Kirchengeschichte Kesselsdorfs befasste. Die Ergebnisse seiner Forschungen sind wertvolle Beiträge zur Ortschronik. Nach 27jähriger Amtszeit wurde Franz Louis Heber 1938 emeritiert. Er starb zwei Jahre später in Dresden und wurde in Kesselsdorf beigesetzt, wo sich sein Grab gegenüber dem Kirchenportal noch heute in gepflegtem Zustand befindet. |
Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 21 August 2018 )
|